Gemeinsam Zukunft gestalten: Handwerk trifft Hochschule
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Fachhochschule Südwestfalen und Handwerk wollen enger kooperieren

Die Fachhochschule Südwestfalen hat sich gemeinsam mit Kreishandwerkerschaften und Fachverbänden des Handwerks auf den Weg gemacht: Ziel ist es, neue Bildungswege zu eröffnen, den Fachkräftenachwuchs zu sichern und Kooperationen zwischen Handwerk und Hochschule gezielt auszubauen.

Bei einem Austausch in Soest und Iserlohn wurde deutlich: Studium und Ausbildung müssen künftig stärker zusammengedacht werden, um dem wachsenden Fachkräftemangel zu begegnen – gerade in technischen und handwerklichen Berufen.

Herausforderung: Fachkräftemangel in Handwerk und Technik

„Der Fachkräftemangel ist für die regionale Wirtschaft zu einer echten Herausforderung geworden“, betonte Dr. Ulrich Müller, Kanzler der FH Südwestfalen. Während einerseits Betriebe um Auszubildende ringen, suchen Hochschulen nach motivierten Studierenden – dabei verfolgen beide das gleiche Ziel: qualifizierten Nachwuchs sichern.

Gerade kleinere Handwerksbetriebe stehen vor der Gefahr, mangels Nachfolger*innen schließen zu müssen. Ludger Blickmann, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Recklinghausen, sieht deshalb dringenden Handlungsbedarf: „Das Handwerk muss sich mit akademischer Bildung auseinandersetzen – unsere Betriebe werden sich verändern.

Studium ohne Abitur: Mehr Chancen durch berufliche Qualifikation

Schon heute gibt es in Nordrhein-Westfalen gute Möglichkeiten, auch ohne Abitur ein Studium aufzunehmen. Wer eine Ausbildung abgeschlossen und mindestens drei Jahre Berufserfahrung gesammelt hat, kann ein Studium beginnen – passend zur beruflichen Qualifikation oder nach einer Zugangsprüfung.
Mit dem Meisterbrief ist sogar der Zugang zu allen Bachelorstudiengängen möglich.

Das eröffnet neue Perspektiven für engagierte Handwerker*innen – zum Beispiel über:

  • Teilzeitstudiengänge
  • Duale Studienmodelle
  • Berufsbegleitende Verbundstudiengänge

Theorie trifft Praxis – eine starke Kombination

Für die FH Südwestfalen ist der Wissens- und Technologietransfer ein zentrales Anliegen. Schon heute entstehen aus dem Zusammenspiel von Praxiswissen und Forschung innovative Lösungen – in Projekten, Abschlussarbeiten oder Kooperationen mit der Industrie.

Prof. Dr. Bianca Will, Professorin für Hochfrequenztechnik, bringt es auf den Punkt: „Beruflich Qualifizierte bringen einen wertvollen Praxisblick mit – sie verstehen technische Zusammenhänge oft schneller und praxisnäher.“

Perspektiven für Betriebe und Auszubildende

Der Austausch zeigte: Betriebe und Hochschule können gemeinsam neue Bildungswege entwickeln, z. B. durch:

  • Weiterbildung in Betriebswirtschaft und Unternehmensführung
  • Gemeinsame Werbung für Nachwuchskräfte
  • Ausbau praxisnaher Studiengänge
  • Stärkere Sichtbarkeit von Bildungswegen im Handwerk

Starke Stimmen aus Handwerk und Hochschule

Prof. Dr. Jens Bechthold (1. v. links) gab zum Schluss noch einen Einblick in das 3D-Druckzentrum. Der 3D-Druck steht beispielhaft für Bereiche, in denen sich akademische und handwerkliche Kompetenzen verknüpfen lassen. Foto: FH/Sandra Pösentrup

Prof. Dr. Jens Bechthold (1. v. links) gab zum Schluss noch einen Einblick in das 3D-Druckzentrum. Der 3D-Druck steht beispielhaft für Bereiche, in denen sich akademische und handwerkliche Kompetenzen verknüpfen lassen. Foto: FH/Sandra Pösentrup


Der Austausch zwischen Handwerk und Hochschule wurde von engagierten Vertreterinnen und Vertretern aus beiden Bereichen getragen (Aufzählung v. links)

Prof. Dr. Jens Bechthold von der Fachhochschule Südwestfalen setzte wichtige Impulse zur Verknüpfung von Wissenschaft und Praxis. Auch Andreas Wolenin, Verwaltungsleiter und Innungsbeauftragter der Kreishandwerkerschaft Dortmund Hagen Lünen, brachte konkrete Perspektiven aus dem Ausbildungsalltag ein.

Für den Fachverband Elektro- und Informationstechnische Handwerke Nordrhein-Westfalen waren gleich mehrere Vertreter aktiv: Thomas Hölmer, Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses, sowie Christian Heil, Hauptgeschäftsführer, und Bernd Elter, Vizepräsident, machten sich für eine engere Verzahnung von Handwerksausbildung und akademischer Qualifizierung stark.

Aus der Praxis der Innungen kamen wertvolle Beiträge von Thorsten Schmitz (Fachinnung für Elektrotechnik Aachen), Harald Görnig (Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd), Assessor Johannes Motz (Kreishandwerkerschaft Ruhr), Meinolf Linke (Kreishandwerkerschaft Hochsauerland) und Jens Rodermund (Kreishandwerkerschaft Märkischer Kreis).

Auch aus Recklinghausen war die Kreishandwerkerschaft vertreten: Ludger Blickmann, Hauptgeschäftsführer, betonte besonders eindrücklich, wie wichtig es sei, das Handwerk stärker mit dem Thema akademische Bildung zu verbinden.

Auf Seiten der Hochschule ergänzten Prof. Dr. Bianca Will, Prorektorin für Studium und Lehre, sowie Dr. Ulrich Müller, Kanzler der Fachhochschule Südwestfalen, die Diskussion mit ihrer Expertise – und unterstrichen die Offenheit der Hochschule für neue Kooperationsformen.

Kontakt

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